WiVViCA Webview Telegram

Die Natur und medienfreien Zeiten sind so wichtig um gesund und sozial zugänglich zu bleiben.

Hierzu ein Auszug aus einem Interessanten Artikel von Dami Charf:

> Kannst du Spannung gut aushalten? <

vielleicht hast du den Begriff Spannungstoleranz noch nie gehört. Das ist nicht verwunderlich, weil er kaum bekannt ist. Manchmal gibt es Dinge, die wir kennen, aber noch kein Wort dafür haben und ich denke, Spannungstoleranz ist eines dieser Wörter.

Spannungstoleranz ist die Fähigkeit, Spannung in dir aushalten und regulieren zu können. Es ist also eine (wichtige) Form der Selbstregulation.
Leider ist diese Fähigkeit gerade für Menschen mit einem Traumahintergrund oftmals eingeschränkt, weil sie meist sowieso schon eine hohe Grundspannung in sich haben, die sie kaum aushalten können.

Warum ist Spannungstoleranz so wichtig?
Um diese Frage zu beantworten, müssen wir uns anschauen, in welchen Situationen Spannung entsteht und welchen Unterschied es macht, wie wir damit umgehen können.

Sehr häufig entsteht Spannung - und damit mehr Energie in unserem Körper, ohne dass uns wirklich bewusst ist, was da in uns vorgeht. Hast du z.B. einen Konflikt mit jemandem und sei es nur, dass du Nein zu einem Vorschlag gesagt hast, so entsteht dadurch eine Spannung in dir.

Man könnte sagen, Spannung entsteht dann, wenn sich verschiedene Bedürfnisse gegenseitig im Weg stehen oder wenn sich Wünsche nicht oder nicht sofort realisieren lassen.

Menschen, die keine Spannung aushalten können, vermeiden oft jede Auseinandersetzung oder tendieren zum Ja-Sagen („um des lieben Friedens willen“). Entsteht doch ein Konflikt, so versuchen die Betroffenen diesen möglichst schnell beizulegen, damit die Spannung wieder weggeht.

Doch auch viele andere Situationen erzeugen Spannung in uns. Schon in ganz banalen Alltagssituationen können manche Menschen sich nur noch wenig regulieren. Das kann z.B. dazu führen, dass man in Unterhaltungen kaum zuhören kann und nur darauf wartet, wieder reden zu dürfen.

Wir beobachten aber inzwischen auch, dass viele Menschen in Gesprächen zwischendurch immer wieder zum Handy greifen. Auch dies löst Spannung, weil sie ihren Fokus von der Person vor ihnen und all den Gefühlen, die während eines Gesprächs entstehen, weg verschieben und sich dadurch von sich ablenken.
Manche Menschen können kaum noch ein langes Gespräch oder gar eine Therapiestunde durchhalten, ohne auf das Handy zu schauen.

Die sozialen Medien und das Handy selbst erzeugen eine Mischung aus schneller Spannung und schneller Auflösung dieser Spannung. Es ist ein ständiger Wechsel aus Dopamin-Ausschüttung und Entspannung. Gerade Instagram oder YouTube Shorts sind genau dafür entwickelt worden.

Dies führt dazu, dass Menschen immer weniger Stille aushalten und immer seltener lange Gespräche führen können – einfach, weil das Gehirn sich nun langweilt. Die Realität ist viel langweiliger und langatmiger als die virtuelle Realität.

Wenn Menschen immer weniger Spannung halten können, führt dies zu einem Verlust an Verbundenheit, Tiefe und Intimität, was letztlich die Lebensqualität heruntersetzt und Menschen leiden lässt.

@wivvica

582 viewsWiVViCA, edited 12:33