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Freie Linke Anarchisten auf dem Ostermarsch in Berlin 2024
https://www.anarchismus.at/anarchistische-klassiker/gustav-landauer/6903-gustav-landauer-dreissig-sozialistische-thesen

19. Da also der Sozialismus mit den Fragen des Geistes gar nichts zu tun hat, nur so viel zu tun hat, daß er solche geistige Tendenzen, die sich ihm in den Weg stellen, besiegen muß, da er keinerlei Berührung mit Sprachvereinen hat, es sei denn, daß die falsche Auffassung der Nationalität sich ihm wiederum in den Weg stellt, da es ihm nur um die Kultur geht und um die Möglichkeit, daß alle daran teilhaben: deshalb ist zu sagen, daß das Volk, innerhalb dessen der Sozialismus walten kann, daß das Volk mit sozialistischen Einrichtungen nicht irgendein Staat und nicht eine Nation ist. Volk ist vielmehr etwas, das es seit Jahrhunderten nicht mehr gibt, das erst wieder geschaffen werden muß. Volk ist eine Wirtschaftsgemeinschaft. Volk ist ein Kulturverband. Wir haben keinen einenden und bannenden Geist; wir alle zusammen haben ihn nicht. Wir haben Einzelgeist, Sprachgeist, Gruppengeist; aber der Gott des Volkes ist dahingegangen. Ein Volk von Materialisten, wirtschaftlich gesprochen, gilt es also; um der Kultur, um der Muße, um der Geister willen muß an die Stelle des Staates die Wirtschaftsgemeinschaft, das Kulturvolk treten. Das Volk also, von dem wir von nun an sprechen, hat mit Staatsgrenzen und Nationalität gar nichts zu tun. Es ist eine Verbindung zwischen den Menschen, die tatsächlich da ist, die aber noch nicht Verband und Bund, noch nicht höherer Organismus geworden ist. Und da denn doch jeder solcher höhere Organismus, wenn auch in noch beschränktem Maß, wiederum Geist und sogar Wahn ist, sagen wir: Zunächst muß dieser neue Volksgeist, muß dieses neue Volk da sein, ehe der Sozialismus anderswo leben kann als im Geist und im Wunsch einzelner, atomisierter Menschen. Der Sozialismus kann leben, wirklich leben, als Wirklichkeit leben nur in einem Gefüge zweiter, höherer Ordnung: in dem neu werdenden Organismus des Volkes. Das sozialistische Organisieren ist ganz etwas anderes als heute die Oberflächlichkeit meint. Auf dem Grunde des Produktions- und Zirkulationsprozesses müssen sich die Menschen zusammenfinden, zusammenwachsen zu einem Gebilde, zu einer Zusammengehörigkeit, zu einem Organismus mit unzähligen Organen und Gliederungen. Nicht im Staat wird der Sozialismus Wirklichkeit werden, sondern draußen, außerhalb des Staates, zunächst, solange diese überaltete Albernheit, dieser organisierte Übergriff, dieser Riesentölpel noch besteht, neben dem Staat.
Heraus zum 1. Mai!
Die Freie Linke Berlin und Freunde laden ein zur jährlichen Demo für Frieden und soziale Gerechtigkeit. Diesmal demonstrieren wir im Treptower Park. Nach einer Auftaktkundgebung am Ausgang des S-Bahnhofes, Parkseite, ziehen wir mitten durch den Park und enden mit einer Abschlusskundgebung wieder am Startpunkt.

Redner:
Wolfgang Effenberger
Anneliese Fikentscher
Michael Hackbarth
Hans Luther

Künstler:
Jens Fischer Rodrian
Captain Future
Robert & Bertram
Matt
Viplatschil
Wahre Satire
Die Welt taumelt und Europa fällt von einer Krise in die nächste. Alles scheint aus den Fugen zu geraten. Um die Entwicklungen zu stoppen, die zu Kriegen und mit tödlicher Sicherheit ins soziale Chaos führen, muss das Unausweichliche geschehen: die Herrschaft von Menschen über Menschen muss ein Ende finden. Einen notwendigen Schritt benannte 1932 der Antimilitarist und Pazifist Erich Mühsam: Die Befreiung der Gesellschaft vom Staat. Diese Form der Organisation, die Machtausübung der wenigen über die vielen, hatte sich schon zu Kaiserszeiten überlebt. (...)

Der 1934 ermordete Antimilitarist, Pazifist und Anarchist Erich Mühsam benannte den dafür notwendigen evolutionären Schritt: Die Befreiung der Gesellschaft vom Staat. Sein gleichnamiges Werk (1) erschien 1932 als Artikelserie, kurz vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten und wenige Jahre vor Ausbruch des sich bereits abzeichnenden Zweiten Weltkriegs.

Jeder Staat ist per Definition ein politisches Gewaltgebilde. In ihm wird Herrschaft von Menschen über Menschen ausgeübt. Unabhängig davon, ob das installierte Herrschaftssystem Monarchie, Demokratie oder Diktatur genannt wird oder ihm Parteien, ein Kaiser, Kanzler oder Hitler vorsteht, ist der Staat als einseitige Ausformung organisierter Macht zu begreifen. Mühsam schreibt:

„Macht ist ein Dauerzustand von Gewalt und Zwang zur Niederhaltung von Gleichheitsgelüsten, ist das von oben her verfügte Zwangs- und Gewaltmonopol der Herrschaft.“

Der kapitalistisch durchdrungene Staat, in der Gegenwart globaler Standard, dient mit Haut und Haaren, mit Recht, Gesetz und Polizei jedem Regime und zwei übergeordneten Interessen: dem Verlangen von Konzernen und der Industrie nach Absatzmärkten und der unersättlichen Gier des Kapitals nach Rendite. Das führt unweigerlich zu Konfrontationen und Krieg. Der Staat ist das Werkzeug, um den planvollen Kampf um Einfluss, Ressourcen, Land und Märkte auf andere Regionen, Staaten und Menschen auszudehnen – sie zu umklammern und festzuhalten wie eine Spinne, sie auszuplündern und zu benutzen, solange es den Zielen dienlich ist. | https://www.manova.news/artikel/die-herrschaft-wegwerfen
https://www.anarchismus.at/anarchistische-klassiker/erich-muehsam/161-erich-muehsam-bismarxismus

„Bismarck praktizierte den Obrigkeitsstaat, dessen Machtfundament von der Kommandogewalt des Unteroffiziers über den Rekruten gestützt wurde; Marx kopierte in Partei und Gewerkschaft die Disziplin und den Drill, die Subordination und Schnauzerei des Kasernenstaates und übernahm dazu von der katholischen Kirche die Unfehlbarkeit des Papstes und Avancement-Stufenfolge nach dem Grade ergebener Frömmigkeit. Bismarck endlich ordnete seinen Staat nach dem Prinzip des autoritärsten Zentralismus, wie es den Wünschen und den Interessen der ausbeutenden Bourgeoisie entsprach, und Marx proklamierte diese Organisationsform als die dem Proletariat nach der Machtergreifung ebenfalls gemäße des "Arbeiterstaates".

So wuchsen im neuen Deutschen Reich zwei feindliche Stämme aus derselben Wurzel, einer öden und phantasielosen Autoritätslehre; genährt von den gleichen Kräften, gedanken- und begeisterungsloser Disziplin und anspruchsvollem und gänzlich unfruchtbarem Bürokratismus; beide entschlossen, jede Konkurrenz mit allen Mitteln der Macht oder doch des Machtwillens niederzuschlagen: Bismarck den nationalen Kapitalismus anderer Länder, Marx die revolutionären Sozialisten, die weder von Marxens fatalistischer Theorie noch von Bismarcks allgemeinem Wahlrecht Gebrauch zu machen wünschten und keine Staaten zu erobern sondern alle zu zerstören trachteten, um statt ihrer die von keinen Staatsgrenzen getrennt arbeitenden Menschen nach eigenen Ratschlüssen produzieren und konsumieren zu lassen. Die peinlichste Ähnlichkeit der beiden Stämme, die in Deutschland als bismarcksche kapitalistische Staatsmacht und als marxsche doktrinäre Arbeiterbewegung zu den Sternen strebte, die ihnen nicht leuchteten, war der völlige Mangel an jeder schöpferischen Originalität, die völlige Abwesenheit aller religiösen Inbrunst, in Wesen und Ziel der völlige Verzicht auf jedwede Freiheit. Dieser Mangel, verbunden mit Anmaßung, Pedanterie, Bürokratendünkel, Paragraphenbesessenheiten und Schulmeisterei - das ist der deutsche Kujonengeist, dem die herrschende Klasse ihren stumpfsinnigen Aufstieg von gepflegter alter Kultur zur Geldmacht und einem komfortablen Stande auf dem internationalen Sklavenmarkt verdankt, und der die deutsche Arbeiterbewegung immer weiter vom Sozialismus weg auf den Weg der Resignation und zur inneren Fäulnis und Kampfunfähigkeit geführt hat. Es ist das, was ich, den ganzen Jammer unserer Zeit umfassend, Bismarxismus nenne.“
https://freedomnews.org.uk/2024/04/05/the-circled-a-at-60-birth-of-a-symbol/
das eingekreiste A
„Das Symbol ist unbestreitbar das Ergebnis umfangreicher kollektiver Arbeit, aber bevor es zu einem Symbol wurde, war der Prozess seiner Entstehung auch kollektiv.“

„Von Anfang an war es das Ziel, dass das Symbol niemandem gehört, damit es allen gehören kann. Und in der Tat war der Wille, ein Symbol zu entwerfen, das sich nicht auf eine bestehende anarchistische Organisation, ein Akronym oder ein Kollektiv bezog, entscheidend, um seinen Platz in der breiteren anarchistischen Sphäre zu sichern. Seine Unabhängigkeit von jedem Eigentum bedeutete, dass es von jedem beansprucht werden konnte, der mit seinem Ethos mitschwingt.“

„Darüber hinaus zielte der Vorschlag des eingekreisten A nicht darauf ab, das vielfältige Spektrum des Anarchismus zu homogenisieren, sondern seine Pluralität zu feiern und gleichzeitig einen gemeinsamen Bezugspunkt zu bieten.“
Heraus zum 1. Mai!
Die Freie Linke Berlin und Freunde laden ein zur jährlichen Demo für Frieden und soziale Gerechtigkeit. Diesmal demonstrieren wir im Treptower Park. Nach einer Auftaktkundgebung am Ausgang des S-Bahnhofes, Parkseite, ziehen wir mitten durch den Park und enden mit einer Abschlusskundgebung wieder am Startpunkt.

Redner:
Wolfgang Effenberger
Anneliese Fikentscher
Michael Hackbarth
Hans Luther
Ghassan Abusamra

Künstler:
Jens Fischer Rodrian
Captain Future
Robert & Bertram
Matt
Viplatschil
Wahre Satire
Und da ist er, der Faschismus im Namen des Antifaschismus. ☀️
„Der Faschismus ist eine Herrschaftsform des Kapitalismus, die dessen soziale Macht sichert, aber den Staatsapparat übernimmt, um die Interessen und Ziele der Bourgeoisie mit aller Härte durchzusetzen. Seine Massenbasis sind deklassierte Elemente aller Klassen, die er mit pseudosozialistischen Versprechungen zu mobilisieren versucht.“ August Thalheimer (1928)
Forwarded from Antiautoritäre Aktion
Es ist und bleibt eine Räuberbande
das einzige was die von mir haben ist mein uneingeschränktes Misstrauen

@anarchojack
https://www.anarchismus.at/anarchistische-klassiker/erich-muehsam/154-erich-muehsam-zur-naturgeschichte-des-waehlers
„Jeder Wähler ist ein Tröpfchen von dem Öl, das die große Staatsmaschine schmiert. Was er wählen darf, ist allein das Ölkännchen, aus dem er in das Räderwerk träufeln darf, und von dem je nach der Größe des Behälters ein Schuß mehr links oder ein Schuß mehr rechts in den Apparat gegossen wird, dessen Hauptwalze sicher und exakt funktioniert, unbeirrt darum, welche von den vielen Seitenrädchen sich etwas schneller und welche sich etwas langsamer um ihre Achse drehen. Die Stimmabgabe jedes einzelnen Wählers hat also für den Gang der Geschicke eines Volkes ebensoviel zu bedeuten. wie der Rauch einer Zigarre, der sich im weiten Raum einer Wolke beimischt, für den Niederschlag eines Gewitters.“

„Diese oft beobachteten, immer sich wiederholenden Tatsachen beweisen wohl, was ich oben behauptet habe: daß der Massenmensch nicht aus irgendwelchen materiellen, politischen oder ideellen Gründen wählt, sondern daß ihm das Wählen Selbstzweck ist. Der Anarchist, der das Wählen an sich angreift, verletzt sein Gefühl. Mit dem ist nicht zu debattieren; der ist ein Lump ... Dem Volke muß die Religion erhalten bleiben. Und dem Volke muß die Möglichkeit erhalten bleiben - oder geschaffen werden -, sich an Pissoirwänden und Wahlgefäßen zu manifestieren.“
Forwarded from Snicklink unzensiert
Anarchistische Grüsse ausm Urlaub 😘
………
Die neue Willy HIER: https://snicklink.de
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2024/06/16 21:20:33
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